Von Indien lernen Teil I

Schon beim ersten Schritt in Mc Loed Ganj wird einem klar: Hier ist es ganz anders als im Rest Indiens. In den Straßen tummeln sich Menschen aus der ganzen Welterweight, um die wunderbar frimedliche Atmosphäre zu genießen. Alle Schilder sind in mehreren Sprachen. An den Wänden stapeln sich Zettel zu Angeboten zu Meditationskursen und Einführungen in den Buddhismus. Überall Bilder des Dalai Lama und die traditionellen Mönchskutten im ruheaustrahlenden Rot der Drachenfucht.

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Mc Leod Ganj ist nämlich eine Stadt, die fast ausschließlich von Flüchtlingen aus Tibet bewohnt und gemanagt wird. Der Unwille die Zustände in der Heimat zu akzeptieren, lässt bis zum heutigen Tage Menschen die Gipfel des Himalaya, die Touristen mit Hightech—Ausrüstung und jahrelangem  Training meistern, mit nichts als ihrer Kleidung und heiligen Schriften überwinden; allein aus der Sehnsucht nach Freiheit. Das Idyll, das sich hier gebildet und eine solch riesige Anzugskraft auf Inder wie Ausländer entfaltet hat, ist eine von der CSU so gefürchtete Parallelgeschaft. Ein Wort, das im Wörterbuch meines Handy mit dem ich diesen Text grade verfasse, gar nicht vorhanden ist. Denn es ist der grenzenlosen Kreativität der benannten Partei entsprungen. Jede Metropole der Welt, ob New York, Amsterdam oder Kuala Lumpur hat ein China Town. Eine Enklave, in der andere Gerichte serviert, andere Sprachen gesprochen und andere Traditionen gepflegt werden. Hier in Mc Loed Ganj steht ein gigantischer buddhistischer Tempel, mit das größte Haus der Stadt. Daneben werden Autoaufkleber von Im Zeichen und hinduistischen Göttern verkauft. Nichts Integration! Koexistenz! Friedlich nebeneinander.

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Und bevor jetzt irgendjemand behauptet, alle Religionen seien besser als der Islam: Es ist wenige Jahre her, dass der derzeitige Dalai Lama die alleinige politische Macht abgegeben hat. Blutige Anschläge auf Muslime durch Buddhisten sind hier keine Seltenheit.

Jedes Mal , wenn unterschliche Denkansätze aufeinander treffen, entsteht Potenzial; für Konflikt oder Zusammenarbeit, das entscheiden wir.

Zu sehen, wie harmonisch die Mönche hier mit Sonnenbrille und IPad in den Cafés sitzen, wie Fairtrade—Initiativen die Tibetaner hier und jenseits der Berge unterstützen, wie das Leben hier fluoriert, macht Hoffnung, dass das Selbe auch In Deutschland möglich ist. Dass irgendwann, wie es hier schon Gang und Gebe ist, Hindus in der Moschee beten und Atheisten buddistische Kloster besuchen. (So wie ich die letzten 10 Tage,  aber dazu nächsten Montag mehr)
Vielleicht, vielleicht mache ich ja auch in einigen Monaten wieder den ersten Schritt auf Berliner Boden und merke: Hier ist etwas anders!

Wie Du ein netter Diktator wirst!

In Deinem Kopf ist ein Venedig; ein unendliches Labyrinth aus versteckten Gassen und Kanälen, die Dich an die wundersamsten Orte führen. Ob wohl Deine Gedanken in Schule und Beruf routiniert ihre Wege gehen, kommt es immer wieder vor, dass sie sich verlieren, falsch abbiegen und Du Deine Stadt auf ein Mal mit völlig neuen Augen siehst. Mystisch

Was hat das jetzt mit Diktatoren zu tun? Sehr viel.

Kein Stadtplaner der Welt, auch wenn es behaupten mag, kann vorhersehen, wie sich das magische Geflecht aus Straßen und Häusern über die Jahrhunderte entwickelt. Wie heißt es nicht so schön:

Wege entstehen dadurch, dass wir sie gehen.

Sie entstehen dadurch, dass viele Menschen sie gehen; und zwar immer wieder. So wird aus einem Trampelpfad eine Hauptverkehrsader, allein deshalb bleibt manche Spielwiese eine Spielwiese.
Mit unserem Denken ist es nicht anders. Analysieren wir die elektronischen Impulse im menschlichen Gehirn wird schnell klar, dass ein Gedanke sich nicht viel von einem Fahrrad unterscheidet: er bevorzugt den geebneten Weg

Und… Was hat das jetzt mit Diktatoren zu tun?

Nette Diktatoren, stabil und weise!

Jeden Tag treffen wir Entscheidungen, bewusst. Doch mit jeder Wiederholung schleift sich diese Entscheidung tiefer in unseren inneren Stadtplan ein, bis wir in der Routine gar nicht mehr darauf achten, welche Richtung wir einschlagen. Hast Du Dir ein Mal verziehen, nicht wenigstens einen Apfel mit einem Bedürftigen zu teilen, denkst Du beim nächsten Obdachlosen noch kaum darüber nach. Verurteilst Du ein Mal jemanden wegen seiner/ihrer Kleidung, ohne dies zu hinterfragen, wird sich das in deinem späteren Leben widerspiegeln. Wenn Du zum Beispiel Diktator bist. Aus dem Kaugummipapier im Park wird Öl in der Arktis; aus dem Mal, als Du einfach kurz gelogen hast, die nächste BND-Affaire.
Ich hoffe Du wirst kein Diktator. Aber ob Firmenchef oder Kindergärtner, gehe achtsam durch das Labyrinth deiner Gedanken, denn Du erbaust es jeden Tag aufs Neue.
Und vergiss trotzdem nie, auch mal die Nebenstraßen zu besuchen. Es lohnt sich, versprochen!

Wie es in Indien ist, erfahrt Ihr nächste Woche. ^

Photo Credit:
By Florian Koppe (Own work) [CC BY-SA 4.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)%5D, via Wikimedia Commons

By Horst Michael Lechner (Own work) [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) or CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)%5D, via Wikimedia Commons

Ich bin in Indien!

5.787 Kilometer sind es von Berlin nach Delhi. Man könnte auch sagen, zwischen den beiden Städten liegen Welten. Auf diese lange Reise habe ich mich aus einem einzigen Grund begeben: Neugier. Ich will einfach wissen, wie die Menschen in diesem unfassbar riesigen Land leben, wie sie die Welt sehen und um ehrlich zu sein vor allem, wie sie so lecker kochen.
Ich glaube vielen von Euch geht es genauso, sonst würdet Ihr diese Zeilen grade nicht lesen. 
Indische Flagge
Jeder von uns sieht die Welt anders. Jeder stellt sich andere Fragen. Ich werde natürlich auch von meiner Reise berichten und von den Menschen, die ich kennenlerne. Aber genauso interessant finde ich, was Ihr Euch über Indien fragt. Lasst uns gemeinsam auf Reisen gehen. Lasst mich für Euch die Antwort auf interessante und witzige Fragen finden. Lasst uns die Welt zusammen erkunden.
Ich habe hier ein Titanpad erstellt, also ein Dokument, in dem jede*r alles schreiben kann, was er/sie will. Stellt dort Fragen, egal ob schlau oder simpel, die Ihr Euch schon immer über Indien gestellt habt. Das Land des Hinduismus, der Farben, des Ganges. Ihr könnt auch da sein. Auf ein Mal sind die 5.787 Kilometer doch gar nicht so viel.

Photo credit:
https://de.wikipedia.org/wiki/Indien#/media/File:Flag_of_India.svg

Bullshit: Der Preis

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Ich werde im Oktober anfangen BWL zu studieren. Die Reaktionen auf diesen Satz reichen von Mitleid bis Ekel. Zu meiner Verteidigung möchte ich vorbringen:
1. Es ist nicht Standart-BWL, sonder nachhaltiges Unternehmensmanagement an der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde.
2. Ich studiere BWL, um nicht von BWLern abhängig zu sein.
Aber trotzdem bleibt natürlich immer die Frage: Veränderst du das System oder verändert es dich?
Deshalb will ich mich vorbereiten und schon jetzt meine Kritik am Status quo für mich und andere klar festschreiben; damit ich zur Not, wenn ich irgendwann in einer Luxussuite bei Champagner und Lachsschnitten hier mal nachlesen kann, was mir den früher nicht gefallen hat. Ich präsentiere: die neu geschaffene Kategorie Bullshit. Marktmechanismen, die keinen Sinn ergeben, und doch kaum hinterfragt allen Wirtschaftsstudenten als „alternativlos“ präsentiert werden.
Heute: der Preis.

Meine Kritik fängt schon bei der Bezeichnung an, der  Preis. Der Preis wird von dem Kunden bezahlt. Wir leben auf einem Planeten mit sieben Milliarden Menschen mit sieben Milliarden verschiedenen Lebensrealitäten. Und wir versuchen wirklich einen einzigen Preis zu finden, der allen gerecht wird?
Da muss es ja einen Grund für geben. Nach der klassischen Wirtschaftstheorie (hier hören zwei von drei auf zu lesen) erhöht sich der Preis immer, wenn etwas knapp wird. Das heißt in der Praxis: Wenn der/die Verkäufer*in sich entscheiden muss, gibt er/sie es automatisch den reicheren Menschen. Natürlich können auch Ärmere mit viel Aufwand das nötige Geld für das knappe Produkt aufbringen, aber die Gutgestellten sind systematisch im Vorteil.

Am Preis wird eines klar: die Ökonomie ist politisch.

Das klingt jetzt so, als ob manches halt knapp ist und wir da halt nichts gegen machen können, klingt nach Schlangen vor den Supermärkten, nach Vergangenheit.
Das ist natürlich auch nicht, was ich meine. Die Preiserhöhung hat natürlich einen Sinn. Sie bringt Geld für Investitionen, womit das Unternehmen mehr vom seltenen Gut produzieren kann, sodass im besten Fall genug für alle da ist. Grundsätzlich gut. Nur werden durch die Erhöhung für diese Investition Menschen mit geringem Einkommen zunehmend ausgeschlossen. Bei einem Fernseher ist das nicht weiter dramatisch. Die Preisschwankungen gibt es aber genauso bei Lebensmitteln und Medikamenten. Ein Problem, von dem wir, die 10 reichsten Prozent der Welt wenig mitbekommen, andere sehen ihren Alltag durch diese Spielereien bestimmt. Auch hierzulande sehen wir, dass Umweltschutz für viele einfach finanziell nicht machbar ist. Es hat sich eine Bio-Elite gebildet. Dabei macht es für die gesamte Gesellschaft Sinn, kein Gift aufs Essen zu sprühen.

Wie lösen wir dieses Problem nun auf? Eine Frage, die seit der Erfindung des Marktes mehrere tausend Jahre vor Christi Geburt gestellt wird und vielleicht mit der heutigen Technologie beantwortet werden kann. Das Stichwort ist die Crowd. Schon jetzt ist es bei vielen Start-ups Gang und Gebe, den Kunden die Möglichkeit zu geben, den Preis selbst zu bestimmen. Die extrem erfolgreiche Crowdfunding-Seite Startnext finanziert sich sogar ausschließlich über freiwillige Spenden. Ein ganzer Wirtschaftszweig hat das starre Ein-Preissystem zurückgelassen und sich für individuellere Optionen entschieden. Dies wird natürlich durch Kommunikationstechnologien extrem erleichtert, sie können einfach mehr Informationen verarbeiten als der Markt. Ob bewusst oder unbewusst, die Modelle der neuen Generation der Unternehmer unterzeichnen den selben Appel:

Gleichheit ist nicht Gerechtigkeit, das muss auch der Preis zeigen.

Investitionen müssen von denen getragen werden, die sie ertragen können. Dies kann, wie bei neyo. über Spenden aus Crowd funktionieren. Oder durch ein Preisspektrum, das sich an die verschiedenen Gehälter der Kunden anpasst, sodass Studenten und Rentner schon beim Einkauf entlastet werden, statt vom Staat abhängig zu sein. Bei der solidarischen Landwirtschaft ist das schon längst Praxis. Weniger in Deutschland, sondern eher in den U.S.A. oder in Japan, wo 25 % der Bevölkerung mit einer Bio-Kiste beliefert werden, die sich jeder leisten kann. Das macht einfach Sinn; vor allem bei gutem Essen, das kein Luxusgut sein darf.

Mal sehen, ob ich das in 3 Jahren auch noch so sehe. Wenn nicht, schickt mir doch noch mal diesen Artikel.

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Verbietet diese Religion!

Natürlich bin ich tolerant. Ich akzeptiere jede Meinung und lehne Gewalt ab. Aber wenn andere nicht das Selbe tun, dann muss auch Schluss sein. Es gibt eine Religion, die von Mainstream-Medien konsequent verharmlost wird. Im 21. Jahrhundert ist es einfach nicht akzeptabel, Frauen ein Kopftuch aufzuzwingen, Homosexualität zu verbieten und Vielweiberei zu betreiben. Das ist gegen das Grundgesetz und jeder, der sich nicht gegen diese Ungerechtigkeit aufbäumt macht sich ebenso schuldig.

Stop now!
Wir haben jetzt lang genug zugesehen: Es ist Zeit den Rastafari das Handwerk zu legen.
Seit 1990 hat sich die Zahl der Cannabisdelikte  verdoppelt. Überall in Deutschland, besonders aber in den Vierteln Berlins mit hoher Migratenbelastung, sind Bilder von ihrem frauenverachtenden Vorbild zu sehen. Dieser erkannte seiner 12 Kinder offiziell an, soll aber bis zu 46 haben. Von vielen verschiedenen unehelichen Frauen versteht sich. Eine Reproduktionsrate bei der die Deutsche Rasse schon in 100 Jahren eine Minderheit sein wird! Dieser wie ein Prophet verehrte Patriarch wurde zu seinen Lebzeiten für gewaltverherrlichende Parolen wie „I shot the Sheriff“ und „Get up, Stand up, Don´t give up the fight“ bejubelt, mit denen er zum Kampf gegen die Weiße Minderheit in seinem Land aufrief.
Diese Sekte stellt für uns eine massiv unterschätze Bedrohung dar. Nicht nur wegen ihres extrem Gewaltbereiten Glaubens und hohen Drogengebrauchs, sondern auch, weil diese Menschen sich so schnell vermehren, dass wir bald nichts mehr zu sagen haben. Es ist Zeit zu handeln, jetzt!

So. Und jetzt stellt Euch vor, jeden Tag taucht dieser Artikel in verschiedenen Versionen in jeder Tageszeitung Europas auf. Dann hätten wir jetzt 500 Anschläge im Jahr gegen Kiffer auf der Parkbank.
Manchmal merken wir es gar nicht, wenn wir einfach das nachplappern, was wir grad gehört haben. Das passiert mir auch. Das passiert auch Journalisten, die unter extremem Zeitdruck möglichst viele Artikel schreiben müssen, die auf jeden Fall gelesen werden. Ab und zu sollten wir uns trotzdem die Zeit nehmen und überlegen, was unsere Meinung ist. Es lohnt sich.

Photo credit: <a href=“https://www.flickr.com/photos/artbystevejohnson/6673406227/“>Steve A Johnson</a> / <a href=“http://foter.com/“>Foter.com</a&gt; / <a href=“http://creativecommons.org/licenses/by/2.0/“>CC BY</a>